Pilotprojekt testet emissionsfreie Paketauslieferung in Linden-Nord
Die Lebens- und Luftqualität in Städten wird durch den Verkehrssektor stark beeinflusst.
Lieferverkehre, vielfach durch private Bestellungen im Internet ausgelöst, bewegen über 30.000 Pakete pro Tag in Hannover.
Die Initiative Urbane Logistik Hannover erprobt mit einem deutschlandweit einmaligen Pilotprojekt im Stadtteil Linden-Nord emissionsfreie, sichere, leisere und zukunftsorientierte Konzepte der innerstädtischen Logistik.
Ziel ist es, die Anforderungen an eine lebenswerte Stadt und die Bedürfnisse ihrer Bürger an eine tägliche, zuverlässige Versorgung zu erfüllen. Das Pilotprojekt ist zugleich lokaler Impuls einer Verkehrswende im Güterverkehr. Hierzu geht die Landeshauptstadt Hannover neue Wege frei von regulativen Ansätzen.
Mit dem Startschuss am 3. Juli zeigt die Landeshauptstadt Hannover (LHH) mit einem Kreis freiwilliger Partner der Kurier-, Express- und Paket-Branche DHL, DPD, Hermes, UPS und Citipost modellhaft verschiedene Konzepte der Belieferung eines Stadtteils und der effizienten Nutzung öffentlichen Raums auf.
Umschlagplätze mit Lastenrädern beanspruchen tagsüber PKW-Parkraum
Ziele des Pilotprojektes sind, Emissionen (Luftschadstoffe und Lärm) in einem topografisch gut abgrenzbaren, dicht besiedelten Stadtteil zu reduzieren sowie die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Hierzu setzen die Kooperationspartner bei der Paketzustellung in dem Pilotprojekt in Linden-Nord auf innovative Zustellformen. Neben Elektrofahrzeugen kommen Lastenfahrräder für die Auslieferung von Paketen zum Einsatz. Zwei hierfür notwendige Umschlagflächen werden geschaffen.
Damit wird erstmals in einem Quartier dieser Ausdehnung eine lokal emissionsfreie Paketzustellung auf einer freiwilligen und gemeinsamen Basis frei von öffentlichen Förderungen umgesetzt.
Darüber hinaus werden im Stadtteil Linden-Nord an strategisch sinnvollen Stellen Logistikpunkte geschaffen, die an Werktagen (9 bis 17 Uhr) für den Lieferverkehr reserviert sind. Die Flächen stehen den Anwohnern in den Abend- und Nachtstunden sowie morgens (17 bis 9 Uhr) und an Sonntagen ganztägig zum Parken zur Verfügung. Mit diesen Maßnahmen soll das Halten in zweiter Reihe, insbesondere an Hauptverkehrsstraßen, sowie das Parken in Knotenpunkten (Straßenecken) und auf Nebenanlagen (Gehwegen und Grünflächen) vermindert werden, sodass Verkehrssicherheit und Verkehrsfluss verbessert werden und die öffentliche Fläche effizient genutzt wird. Durch das Pilotprojekt soll ein Bewusstsein bei den Bürger*innen für die Anforderungen und Flächenbedarfe der urbanen Logistik geschaffen werden.
Quelle: Stadt Hannover
Foto: Hannover-Verkehr.de
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